All In
Die 15. Ausgabe der Jazz thing Next Generation war im November 2006 die CD „Celebrating Modern Genius“ des österreichischen „HDV Trio“. Mittlerweile hat das Trio sich ein großes und treues Publikum auch in Deutschland und der Schweiz erspielt, zahlreiche Festival- und Clubauftritte haben es kontinuierlich wachsen lassen. In Zeiten, in denen von den Plattenfirmen fast jedes Trio als „legitimer Nachfolger von e.s.t. oder Brad Mehldau“ angekündigt wird, ist das HDV Trio weit davon entfernt, mit irgendeiner anderen Band verglichen oder gar verwechselt zu werden. Ihre Individualität in allem – von den Kompositionen bis zu den Arrangements und bis zum philosophischen Überbau – ist einzigartig. So war die Presse vom Debut auch einhelligbegeistert: „Hohen Kriterien wie virtuosem Vielklang, feinsinniger Klangdosierung und außergewöhnlicher Ausdruckskraft werden die drei Musiker … ohne weiteres gerecht.“ (Stereo 1/07) „Da öffnet Helbock Songs wie einen Fächer, schichtet Akkord über Akkord, springt wie ein Faun über Oktavbarrieren, lässt sich von Kadenzen in die Höhe schleudern, diagonal durch die Melodie katapultieren…“ (Piano News 3/07) „…ein sensationell gelungenes Erstlingswerk…erstklassige Musik." (Concerto 2/07) „…lebendige und sehr fruchtbare Bühnenkommunikation.“ (Jazz Zeitung 09/06) „Mit der Zeit offenbart die Platte immer mehr wunderbare Details.“ (stereoplay 1/07) David Helbock, der Peter Madsen-Schüler, der zusätzlich ein Konzertfachstudium absolviert hat, Lucas Dietrich, der ebenfalls klassisch und modern geschult ist, sowie Marc Vogel – ebenso in verschiedensten Stilrichtungen geschult und beheimatet, haben zahlreiche Workshops und Meisterkurse (bei u.a. Bobo Stenson, George Garzone, Ingrid Jensen) gemeinsam besucht. Heute haben sie einen unverwechselbaren Trio-Sound, ihre Art der Komposition und Interpretation, aber auch der Interaktion bei Live-Auftritten, macht sie zu einer beachtenswerten Ausnahmeerscheinung in der Welt der Pianotrios. „Ich bin schon immer ein Konzeptkünstler gewesen. Für mich ist es wichtig, dass es einen roten Faden gibt, der sich durch unsere CD, aber auch durch unser gesamtes Programm zieht“, meint Helbock, und er und seine Sidemen lassen sich durch nichts aus ihrem Konzept – und sei es noch so ungewöhnlich – bringen. Das kommt mal liedhaft daher, geradezu verträumt, dann brechen eruptiv Kaskaden aus gefühlten tausend Noten hervor, um dann wieder in leiseste Passagen zu fließen. Das macht das Hören vielleicht nicht leichter, aber unendlich spannend und befriedigend. Nach dem Hören der CD und/oder eines Konzerts fühlt man sich wie nach einer 60minütigen Weltreise – aufgewühlt und entspannt zugleich. „Das HDV-Trio und das vorliegende Album zeigen Geschmack, Courage, Individualität und Dreistigkeit im höchsten Grad.“ Peter Madsen bringt es in seinen Liner Notes auf den Punkt.